Die Pille

(Teil 2) In der letzten Ausgabe wurde in das Thema „die Pille“ eingeführt und der erste Punkt behandelt. Dort wurde festgestellt, dass der Konsum der Pille gesundheitliche und geistige Schäden hervorruft, unter Umständen auch tödliche Folgen haben kann.
Nun schadet die Pille nicht nur der Gesundheit der Frauen, sie schadet auch dem gesellschaftlichen Stand der Frauen.
Um diese primäre Degradierung der Frau aufzuzeigen, und die damit sekundär einhergehende Enthemmung des Mannes, muss zunächst das natürliche Bild der Frau gezeichnet werden und ihr ergänzendes Moment zur Natur des Mannes. Frauen und Männer besitzen dieselbe Würde und erfreuen sich grundsätzlich desselben Rechts vor dem Gesetz. Und idealerweise herrscht ein Klima der Achtung unter den Geschlechtern. Sowohl Mann als auch Frau respektieren sich gegenseitig. Dieser Respekt ist unabdingbare Voraussetzung, damit eine gesunde Beziehung zwischen Mann und Frau entstehen kann, die dann in der Ehe und Familie gipfelt. Also ist der Respekt auf beiden Seiten essentiell notwendig, damit eine gesunde und starke Familie entstehen kann, die Keimzelle der Gesellschaft und eines jeden Volkes. Im Umkehrschluss hat sein Fehlen unmittelbare negative Auswirkungen auf die Gesundheit einer ganzen Nation.
Ein Bewusstsein in den Menschen, das von Kindestagen aufgebaut und gepflegt werden muss, für ein natürliches Verständnis ihrer Sexualität und dem dazugehörigem Kausalzusammenhang zwischen Sexualität und dem Kindersegen, kann unter Einfluss der Pille nicht entstehen und gedeihen.
Die Pille ist deshalb maßgeblich für diese Entzweiung und des daraus folgenden falschen und schädlichen Bewusstseins zur eigenen Sexualität mitverantwortlich, weil sie den Menschen in unzulässiger und der Natur widerstreitender Weise von der mit dem ehelichen Akt einhergehender Verantwortung für die eigene Sexualveranlagung, nämlich von der Rücksichtnahme auf die Entstehung der nächsten Generation, entbindet. Sie vermittelt dem Menschen ein falsches Bild von der Liebe zwischen Mann und Frau, da „Liebe“ plötzlich nur mit Spaß und der Befriedigung seiner Triebe zu tun hat. Vielleicht erfreut sich die Pille in der Neuzeit gerade deswegen so großer Beliebtheit.
Das Leben in vollen Zügen zu genießen, sei das höchste Ziel im Leben, so zumindest die Propaganda, die durch Werbung und Meinung berühmter Persönlichkeiten uns vermittelt wird. Man will hier bestimmt nicht jeder Frau, die die Pille nimmt, reinen Epikureismus vorwerfen. Viele heben auch weiterhin Ideale wie Ehe, Familie und Kinder hoch. Viele Frauen sehen in der Pille lediglich die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wann sie Kinder wollen, aber gleichzeitig mit ihrem Partner zusammen sein zu können.
Trotzdem ist es erstaunlich zu beobachten, dass zum Beispiel die Zahl der Abtreibungen, seit die Pille im großen Stil unter die Leute gebracht wird, Zuwachs erhalten hat. So hat der prozentuale Anteil der Schwangerschaftsabbrüche seit Aufzeichnungsbeginn im Schnitt stetig zugenommen. Denn mit dem Gebrauch der Pille waren immer mehr Kinder nicht mehr Ergebnis der Liebe zwischen Mann und Frau, sondern sogenannte „Unfälle“. Unfälle, die es ohne Pille nie gegeben hätte.
Nun hat seit der Einführung der Pille (1961 in Deutschland) die Fluktuation der Geschlechtspartner deutlich zugenommen. Dass unter diesen Umständen der propagierte Genuss noch möglich ist, ist fraglich, da Genuss ohne Mäßigung nicht möglich ist (Epikur).
Man bezeichnet diese Art von Auslebung der Sexualität auch „freie Liebe“. Wie in dem Begriff schon enthalten, wird postuliert, dass die absolute Freiheit nur möglich sei, wenn auch die Sexualität von allen Fesseln befreit ist. Hier gelte es, die gesellschaftlichen Fesseln zu sprengen.
Es macht aber nicht freier, nach dem Studium schon dutzende gescheiterte Beziehungen hinter sich zu haben, ganz im Gegenteil. Jedes Mal, wenn man mit einem Menschen intim wird, verschenkt man einen Teil von sich an das Gegenüber, da man sich ihm komplett öffnet. Geht eine Beziehung in die Brüche, verschenkt man sich, beziehungsweise seine Fähigkeit, dem Gegenüber zu vertrauen, jedes Mal ein klein wenig mehr , bis nichts mehr übrig ist, das man dann in seine Ehe einbringen kann, in der dann Kinder entstehen sollen. Das ist unter anderem ein Grund, warum heute so viele Ehen geschieden werden.
Zusätzlich kommt erschwerend dazu, dass man nicht hinreichend gelernt hat, auch in schlechten Zeiten zueinander zu stehen, da ja immer die Option da war, das Handtuch zu schmeißen und sich einen neuen Partner zu suchen, da man ja bei Kinderlosigkeit dank der Pille ganz ohne Rücksicht auf Kinder aus einer Beziehung scheiden könne. Und genau so werden die Träume und Ideale so vieler Menschen zerstört, ohne dass sie das bewusst wahrnehmen, da dieses Verhalten heute normal zu sein scheint. Ideale, wie Ehe,Treue und Familie. Ideale, die von Natur aus in uns verankert sind, da sie die Existenz der Menschheit garantieren. Einer gesunden Menschheit, da Kinder nur in einem sicheren, familiären Umfeld das nötige Selbstbewusstsein und die nötige Widerstandsfähigkeit entwickeln können, um eine starke nächste Generation zu garantieren, die auch den gesunden geistigen Fortbestand der Menschheit auf Dauer garantieren kann.
Eine Frau, die die Pille nimmt, fördert auch selbst aktiv ihre Degradierung zu einem Objekt der sexuellen Befriedigung. Denn mit der potentiellen Bereitschaft für eine Sexualpraxis, die ihrer natürlichen Eigenschaft widerspricht, einer Sexualität also, die sich als Selbstzweck sieht, verspielt sie die Selbstständigkeit.
Die Werbung und die Medien, die von der Frau fast nur noch ein erotisches Bild zeichnen, tun ihr Übriges dazu.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass Feministinnen wie Alice Schwarzer z.B. die Pille in der Zwischenzeit ablehnen, da sie auch erkannt haben, dass die Pille keineswegs zur Emanzipation beiträgt, sondern genau das Gegenteil bewirkt. Somit zerstört die Pille die Liebe an sich, da sie die Trennung zwischen Liebe und Sexualität erreicht hat. Denn die Trennung zwischen der der Sexualität innewohnenden Intention zum Kind und der Sexualität selbst enthebt die Sexualität ihres ureigenen Sinnes. Da Kinder das Resultat der Liebe zwischen Mann und Frau sind, schaufelt man der Liebe mit eben jener genannten Trennung das Grab. „Die Pille müssen wir mit dem Tod der erotischen Liebe bezahlen“ (Horkheimer). Sie zerstört sehr wohl auch die Würde der Frau. Man könnte auch sagen, die sozialistische Kulturrevolution ist der Tod der menschlichen Identität und die Pille in gewissem Sinn das Gift, mit der sie getötet wurde.
Die Pille schadet also nicht nur massiv der Gesundheit der Frauen, die sie schlucken. Sie zerstört auch noch den Respekt und die Achtung der Geschlechter vor einander. Sie zerstört die Stellung der Frau als selbstbewusstes Individuum und degradiert sie zu einem erotischen Objekt. Und ganz nebenbei auch noch das Bewusstsein des Mannes dafür, mit Frauen anständig und sittsam umzugehen, zumindest trägt es einen großen Teil dazu bei.
Und als wäre das nicht schon genug, beendet die Pille jährlich weltweit das Leben von Millionen von Menschen! Von Menschen, die am wenigsten dafür etwas können. Von Menschen, die erst wenige Tage alt sind. Es ist die Rede von der Frühabtreibung. Denn genau das bewirkt die Pille in ihrem sekundären Effekt. Der primäre Effekt der Pille ist, wie bereits beschrieben, die Verhütung. Sie verhindert also, dass es zu einem Eisprung kommt, oder hemmt die Spermien auf ihrem Weg zur Eizelle, damit sie ihr Ziel nicht erreichen und es zu keiner Befruchtung der Eizelle kommt.
Über die sekundäre Wirkung der Pille wird in unserer Öffentlichkeit und den Medien praktisch überhaupt nicht gesprochen. Es werden keine Studien in Auftrag gegeben, die sich damit befassen, es wird den Frauen beim Frauenarzt nicht mitgeteilt, dass noch diese zweite Wirkung existiert. Und teilweise gibt es nicht mal auf dem Beipackzettel einen entsprechenden Hinweis. So gibt es im Beipackzettel der Antibabypille „Valette“ keinen Hinweis darauf, dass eine abtreibende Wirkung besteht. „Valette“ ist in Deutschland der führende Hersteller der Pille.
Trotzdem ist auf den Internetseiten diverser „Pillenexperten“ und Befürworter genau das zu lesen. So wird auf der Seite „Schoen-sicher.de“, einem Onlineportal rund um das Thema Verhütung und Sexualität versichert: „Auch der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut wird durch Gestagene unterdrückt. Im eher unwahrscheinlichen Fall einer Befruchtung der Eizelle ist es so nahezu unmöglich, dass sich das befruchtete Ei in der Gebärmutter einnistet.“ Auch der Mediziner Walter L. Larimore von der Universität Südflorida hat sich mit dem sekundären Effekt der Pille beschäftigt und kommt zum gleichen Schluss. Er kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass dieser sekundäre Effekt besteht und die Pille ihre Effektivität diesem „postfertilization effect“ zu verdanken habe.
Hier wird also offen zugegeben, zumindest vermeintlich, dass die Pille nicht zu hundert Prozent verhütet, sondern auch eben dieser sekundäre Effekt existiert. Nun aber nur vermeintlich, da hier auf die allgemeine Unkenntnis der Menschen gesetzt wird. Denn in den Schulen wird gelehrt, dass das menschliche Leben erst mit der Einnistung der Eizelle in die Gebärmutter beginnt. Nun verhindert die Pille aber genau diesen Effekt. Wenn man sich hier aber die Rechtsgrundlage anschaut, wird man feststellen, dass dem nicht so ist. Laut dem Embryonenschutzgesetz beginnt das menschliche Leben mit Verschmelzung von Eizelle und Samen. „Wo menschliches Leben existiert, kommt ihm Menschenwürde zu“ (Bundesverfassungsgericht 1975).
Diese Art und Weise, den Beginn des menschlichen Lebens zu definieren, ist der einzig logische, da nun die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens gewahrt bleibt. Alles andere wäre Relativismus und öffnet Tür und Tor für Missbrauch.
Denn genau wie die „Liberalisierung der Sexualität“, die in der Kulturrevolution gefordert wurde, hat man damit begonnen, alles zu relativieren, beliebig zu machen. Seien es nun Werte, die Ehe, die Dualität der Geschlechter oder gesellschaftliche Systeme im Allgemeinen. Mit diesem Relativismus wollte man die großflächige Dekonstruktion des Rahmens, in dem sich unsere Gesellschaft bewegt, erreichen. Denn bricht erst mal der Rahmen weg, wird alles andere auch instabil.
Und genau jene Instabilität galt es zu erreichen, da sie Voraussetzung war für gesellschaftliche Umbauprojekte, wie Schaffung eines neuen Menschen. Eines Menschen, der nur für sich allein existiert. Gender Mainstreaming, Liberalisierung der Abtreibung, Auflösung von Identität waren dabei unter anderem jene zersetzenden Mechanismen, die zu eben diesem Ziel führen sollen.
Wenn der Beginn menschlichen Lebens relativ ist, nur Definitionssache, wo beginnt es dann? Was hindert uns dann daran, das menschliche Leben an Kriterien wie geistige Funktionsfähigkeit, körperliche Unversehrtheit, genetische Merkmale oder Rasse zu binden? Wenn das menschliche Leben relativ ist, ist es ungeschützt vor jedwedem Missbrauch. In den Köpfen vieler Menschen gibt es ohnehin keine klare Grenze mehr, was menschliches Leben ist, oder nicht.
Anschaulich wird dieses Dilemma an der Frage der Abtreibung. Einige sagen, Abtreibung sei Mord, da es ein Mensch ist, der da getötet wird, andere wiederum behaupten, Abtreibung sei kein Mord, denn ein solcher „Zellhaufen“ sei noch kein Mensch. Hier hat der Relativismus ganze Arbeit geleistet und offenbart damit seine zerstörerische Kraft. Seine Art uns Weise den Menschen zu unterminieren und letzten Endes geistig zu veröden, da er dem Menschen alles nimmt, was ihm Orientierung gibt (Glaube, Vernunft, Werte, Normen, usw.).
Und genau diese Unkenntnis jener Menschen, die die Pille nehmen, macht man sich hier zu Nutze. Die Pille treibt ab. Das Verhältnis, zwischen Verhütung und Abtreibung variiert unter den Pillen verschiedener Hersteller. Genaue Zahlen liegen nicht vor, da die Pharmaindustrie nicht daran interessiert ist, Studien darüber zu finanzieren. Doch hat die holländische Universität Utrecht ermittelt, dass bei heute gängigen Präparaten die Durchbruchsovulation bei circa 30 Prozent liegt. Sprich, es besteht ungefähr das Verhältnis 7:3 für Verhütung und Abtreibung. Das heißt, dass die verhütende Wirkung der Pille in nur ca. 70 Prozent aller Fälle besteht. In 30 Prozent aller Fälle funktioniert die Verhütung nicht – es kommt zur Entstehung von menschlichem Leben, welches dann in der zweiten Stufe der Wirkung der Pille eben sofort abgetrieben wird!
Warum ist weder die Pharmaindustrie noch vor allem unsere angeblich so informationsliebende Öffentlichkeit an diversen Studien über das besagte Thema interessiert? Diese Frage beantwortet sich von selbst, wenn man das Ergebnis einer Studie der Universitäten Navarra, Bielefeld und Bremen berücksichtigt. Es wurden da nämlich 1137 Frauen zwischen 18 und 49 Jahren in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Schweden und Rumänien befragt. Das Ergebnis war deutlich: Demnach würde jede dritte Frau in Europa eine Pille ablehnen, die eine abtreibende Wirkung habe (Badische Zeitung, 05.11.2013). Untersuchungen aus Spanien liegen sogar noch etwas darüber. 45 Prozent der befragten Frauen würden da eine Pille ablehnen, sofern diese nach der etwaigen trotz der Pille eingetretenen Befruchtung noch aktiv sei und „57 Prozent fänden eine Pille inakzeptabel, die die Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter verhindert“ (Badische Zeitung, 05.11.2013).
Spätestens hier wird ersichtlich, warum sowohl die Pharmaindustrie als auch unsere liberale Elite diesen Umstand nicht an die große Glocke hängen wollen. Wenn man bedenkt, dass der Vertrieb der Pille ein Millionengeschäft ist, wäre mit steigendem Bekanntheitsgrad jener Ergebnisse ein gehöriger finanzieller Einbruch zu erwarten. Wenn man sich die Problematik mit der unangenehmen Ethikdebatte der „Pille danach“ ins Bewusstsein ruft, erscheint diese Vorgehensweise aus ökonomischer Sicht nur allzu verständlich. Den Frauen gegenüber ist es auf jeden Fall nicht fair, ihnen so etwas Wichtiges zu verheimlichen.
Die Pille tötet also auch! Das muss jeder Frau bewusst sein, die die Pille benutzt! Man praktiziert also dadurch aktiv die Abtreibung – Tötung von ungeborenem Leben! Nicht nur sterben da die Kinder, die dadurch ihr Leben lassen müssen, denen jedes Recht auf Leben vorenthalten wird, nur damit die Menschen sich sexuell ausleben und ihrem Traum eines vermeintlich selbstbestimmten Lebens nachgehen können. Sie tötet auch die Frauen, die sie einnehmen. Sie macht sie krank. Wie pervers muss eine Gesellschaft sein, die ihre Frauen gesundheitlich ruiniert, nur um ihre Vision von einem enthemmten Sexualleben zu verwirklichen? Wie krank muss eine Gesellschaft sein, die ihre eigene Zerstörung mit solcher „Hingabe“ betreibt? Wie verblendet muss eine Gesellschaft sein, die es geschafft hat, dass ihre Frauen nach diesem Gift gieren in der Meinung, sich damit von irgendeiner ihnen eingeredeten Sklaverei zu befreien. Man kann die hohe Wertigkeit der Sexualität nicht wirklich genießen, wenn man ihr nicht verantwortungsvoll begegnet und stattdessen von ihr lediglich nach einer etwaigen animalischen Art beherrscht wird.
Die Pille ist bei genauerer Betrachtung also nicht etwa das angepriesene Wundermittel der sexuellen Befreiung, sondern vielmehr ein wesentlicher Bestandteil der zu beobachtenden Reduzierung der Frau und Enthemmung der Gesellschaft. Sie ist dafür verantwortlich, dass jedes menschliche Selbstverständnis als höheres Wesen in die Annalen der Geschichte eingeht. Nichts bleibt zurück als ein technokratischer Mensch, der keine Individualität mehr besitzt. Ein Mensch, der sich in seinem Ameisenstaat des Kollektivismus wohl zu fühlen scheint und jede höhere Form des Lebens aufgegeben hat und statt dessen dem Konsum als neue Gottheit huldigt. An dieser Stelle bekommen die Worte Nietzsches „Gott ist tot“ eine ganz neue Bedeutung. Gott kann man zwar nicht töten, weil Er über den Tod erhaben ist, aber wir haben unsere Sehnsucht nach Ihm getötet und an seine Stelle das profane, ja animalische Leben gesetzt. Ein Schritt, der unsere Gesellschaft in eine Sinnkrise und seine Individuen in eine Sinnleere entlassen hat, mit fatalen Folgen.

Christian Schumacher

 

 

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